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Meinung: Unordnung und Leid

Parteien können laut leiden an dem, was ihnen geschieht, oder auch leise. Das laute Leiden findet sich in den Schlagzeilen wieder, dafür ist das leise gefährlich.

Parteien können laut leiden an dem, was ihnen geschieht, oder auch leise. Das laute Leiden findet sich in den Schlagzeilen wieder, dafür ist das leise gefährlich. Die CDU verbirgt den Kater über die Wahlniederlage und ihre Folge, die große Koalition, derzeit unter Parteidisziplin. Tatsächlich sind Parteibasis und Wählerschaft nach wie vor ziemlich erschüttert über die Erlebnisse der zurückliegenden Wochen. Mag die Parteiführung ein ganzes Stück darüber hinweg sein, mögen die künftige Kanzlerin, die künftigen Minister schon wieder Chancen sehen und neue Möglichkeiten – die da unten sind so weit nicht. Die nagen noch an der Niederlage. Die verstehen mit der neuen Freundschaft zu den Gegnern von gestern wenig anzufangen. Die sehen im Koalitionsvertrag vor allem das, was vom eigenen Programm nicht übrig geblieben ist. Kurz, die wissen nicht, warum sie das alles gut finden sollen. Angela Merkel wird es ihnen erklären müssen. Sie kann nicht darauf warten, dass Erfolge das Regieren quasi von selbst legitimieren. Es reicht nicht, wenn die Polit-Eliten in Berlin das Programm nachvollziehen. Auch gute Laune hilft nur bedingt. Die CDU ist gedemütigt und verwirrt. Sie braucht eine Kompass-Marke für die neue Marschrichtung.bib

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