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Kein Zugang: Sicherheitskräfte verhindern, dass ein Jude den abgesperrten Tempelberg betritt.

© dpa

Unruhen in Jerusalem: Provozieren am Tempelberg

In Jerusalem droht die Situation außer Kontrolle zu geraten. Und jüdische Nationalisten lassen keine Gelegenheit aus, Araber und Sicherheitskräfte zu provozieren. Eine Mitschuld trägt Premier Benjamin Netanjahu mit seiner Siedlungspolitik. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Christian Böhme

Der Nahe Osten kommt nicht zur Ruhe. Erst der 50-TageKrieg zwischen Israel und der Hamas in Gaza, der so viel Leid über die Menschen gebracht hat. Und nun herrscht schon wieder Gewalt – in Jerusalem, der Stadt, die so vielen heilig ist, heilig sein sollte. Doch genau dort treffen die radikalen Kräfte beider Seiten aufeinander.

Vor allem jüdische Siedler und Nationalisten wollen den Arabern den Tempelberg streitig machen. Sie lassen deshalb keine Gelegenheit aus, um Muslime und Sicherheitskräfte gegen sich aufzubringen. Erschreckend ist dabei nicht nur ihr gefährlicher Fanatismus, sondern auch ihr selbstherrliches Auftreten. Die religiösen Fundamentalisten haben Oberwasser.

Die Situation kann jederzeit außer Kontrolle geraten

Daran ist auch Premier Benjamin Netanjahu schuld. Seine Siedlungspolitik in Ostjerusalem und den besetzten Gebieten empfinden jüdische Hardliner als Freifahrschein für ihr Vorgehen – und viele Palästinenser als Affront. So entsteht eine hochexplosive Situation, die jederzeit außer Kontrolle geraten und die Regierung in arge Bedrängnis bringen könnte. Dabei hat sie auch an der diplomatischen Front alle Hände voll zu tun. Schweden hat Palästina als souveränen Staat anerkannt. Das Ungemach für Jerusalem wird immer größer.

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