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Unwiderrufbar: Syriens Machtsystem ist nicht reformierbar

Nach Libyen jetzt auch Syrien? Die Konfrontation zwischen dem Baathpartei-Thronerben Bashar al Assad und seinen rebellischen Untertanen eskaliert. Und der politisch blinde Augenarzt setzt, um seine Macht zu retten, nur noch auf Gewehrläufe.

In der Stadt Daraa, dem Ausgangspunkt der Unruhen, zielen Panzer und Infanterie auf alles, was sich in den Straßen bewegt. Überall im Land durchkämmen Geheimagenten die Wohnviertel und verschleppen jeden, der ihnen nicht passt. Damit aber ist die Chance auf politische Veränderungen, durch die die Bevölkerung wieder befriedet werden könnte, unwiderrufbar vertan. Und entgeistert muss die Welt erneut erleben, wie ein arabisches Regime versucht, seine freiheitsdurstige Bevölkerung zusammenzuschießen. Die Menschen aber wissen, wenn sie ihren Kindern ein Leben ohne Diktatur hinterlassen wollen, müssen auch sie jetzt aufs Ganze gehen – genauso wie das desavouierte Regime, das seit fast fünf Dekaden jede politische Opposition mundtot gemacht hat. Denn ein solches totales Machtsystem ist nicht reformierbar. Der Forderung der Bevölkerung nach pluralen und demokratischen Verhältnissen kann es gar nicht nachgeben, ohne sich de facto selbst abzuschaffen. Und das wissen Assad und seine Getreuen.

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