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US-Abgeordneter Peter T. King: "Den Islam in den USA untersuchen"

Der US-Republikaner Peter T. King ist Vorsitzender des Ausschusses für Heimatschutz. Er will untersuchen, welche Gefahr den USA von Muslimen mit amerikanischem Pass droht. Die Demokraten warnen vor einer Hexenjagd gegen Muslime.

Machtwechsel haben Folgen. Der Wahlsieg der Republikaner ermöglicht Anhörungen im US-Kongress, die zuvor so nicht vorstellbar waren. Peter T. King, ein Republikaner aus dem Staat New York, ist neuerdings Vorsitzender des Ausschusses für Heimatschutz. Er nutzt das zur Untersuchung der Frage, welche Gefahr den USA von Muslimen mit amerikanischem Pass drohe. Die Zahl der Terrorpläne, an denen Muslime mit US-Staatsangehörigkeit beteiligt sind, wächst.

Die Demokraten sehen bereits in der Fragestellung eine Vorverurteilung. Mehrere Millionen Muslime leben in den USA. Ob hier geboren oder zugewandert: Fast alle liebten Amerika; viele seien bereit, das Land im Militär mit ihrem Leben zu verteidigen. Die wenigen Beispiele von US-Bürgern islamischen Glaubens, die sich an Terrorplänen beteiligen, seien Einzelfälle. Der muslimische Major, der 2009 in Fort Hood 13 Mitsoldaten erschoss, sei psychisch krank.

Die Demokraten erinnern an Zeiten, in denen schon einmal einzelne Bevölkerungsgruppen aus nationalen oder ideologischen Gründen an den Pranger gestellt wurden: Die Internierung von Bürgern japanischer Abstammung während des Zweiten Weltkriegs gilt heute als nationale Schande, ebenso die Hatz auf angebliche Kommunisten unter Senator Joseph McCarthy in den 1950er Jahren. Kings Anhörung drohe zu einer Hexenjagd gegen Muslime zu werden.

King hält den Vorwurf für den Ausdruck von „Zorn und Hysterie“ sowie einer falschen „politischen Korrektheit“. Ihm gehe es nicht um den Pauschalverdacht gegen alle Muslime, sondern um eine präzise Untersuchung der Zahl islamischer Extremisten, die sich um den US-Pass bemühen, um leichter Anschläge verüben zu können. Die Anhörungen gäben ihm Recht.

Heraus kam zum Beispiel, dass ein Viertel der geplanten Anschläge vereitelt wurde, weil die Behörden Hinweise von muslimischen Bürgern bekamen. Für Demokraten ist das ein Beleg, wie loyal die heimische islamische Gemeinde zu den USA stehe. Manche Konservative sehen es umgekehrt: Was ist mit den übrigen drei Vierteln? Warum gab es da keine Tipps aus dem muslimischen Umfeld auf die potenziellen Täter?

Dem Kongress gehören auch zwei Muslime an. Einer von ihnen, Keith Ellison, schilderte in einem von Tränen unterbrochenen Auftritt die Seelenqual von Muslimen, die treu zu Amerika stehen und dennoch auf Misstrauen stoßen.

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