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US-Autoindustrie: Auslaufmodelle

Einem Henry Ford wäre das nicht passiert. „Wenn ich meine Kunden gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie nach einem schnelleren Pferd gefragt“, sagte der Industriepionier einmal.

Einem Henry Ford wäre das nicht passiert. „Wenn ich meine Kunden gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie nach einem schnelleren Pferd gefragt“, sagte der Industriepionier einmal. Zu lange haben die amerikanischen Autokonzerne die Modelle gebaut, die Kunden haben wollten – je größer, desto besser. Der unternehmerische Weitblick eines Henry Ford, der billige Autos statt schneller Pferde verkaufte, fehlte den heutigen Herren von Detroit. Die Finanzkrise ist nicht die Ursache der Probleme dieser uramerikanischen Industrie, aber sie lässt sie schneller und deutlicher zutage treten. Auf einmal sind die Vorstandsvorsitzenden von General Motors, Ford und Chrysler bereit, alles zu tun und alles zu akzeptieren. Nach Jahrzehnten mit Millionengehältern reicht ihnen jetzt ein Dollar. Statt in Firmenjets einzufliegen, fahren sie in umweltfreundlichen Hybridautos nach Washington, und sie würden sogar Zwangsfusionen hinnehmen. Doch kommt das alles möglicherweise zu spät. Die Lücke ist schon geschlossen, deutsche und japanische Hersteller haben Autos im Angebot, die jedenfalls etwas besser in die Zeit passen. Genugtuung ist trotzdem nicht angebracht. Auch die deutsche Autoindustrie rutscht gerade in eine Krise, auch deutsche Hersteller haben den grünen Trend lange verpennt. mod

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