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US-Haushaltskrise: Unverantwortlich

Die Europäer konnten sich zurücklehnen und das Welt-Finanztreffen in Washington gelassen verfolgen. Nicht die Euro-Schuldenkrise war angesagt, sondern Kritik an den Hausherren: Barack Obama und die Republikaner drohen mit ihrem Haushaltsstreit die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte in Turbulenzen zu stürzen.

Die Europäer konnten sich zurücklehnen und das Welt-Finanztreffen in Washington gelassen verfolgen. Nicht die Euro-Schuldenkrise war angesagt, sondern Kritik an den Hausherren: Barack Obama und die Republikaner drohen mit ihrem Haushaltsstreit die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte in Turbulenzen zu stürzen. Eher kleinlaut traten denn auch US-Finanzminister Jack Lew und US-Notenbankpräsident Ben Bernanke auf. Deutliche Worte fanden die Vertreter aus den Schwellen- und Entwicklungsländern. Zu Recht: Sie haben die Euro-Schuldenkrise zu spüren bekommen und leiden jetzt schon unter dem Treiben in den USA. Die Zinsen sind bereits gestiegen. Bekommt auch noch die Konjunktur einen Knacks, weil die Nachfrage aus den USA zurückgeht, werden die Folgen noch gravierender. Damit gerät auch das Ziel von Weltbank-Präsident Jim Kim in Gefahr, die Armut bis 2020 zu halbieren und bis 2030 ganz zu überwinden. Der Unmut der Länder aus dem Süden war ohnehin schon groß: Schließlich blockieren die USA mit ihrem Veto die überfällige Stimmrechtsreform im IWF und damit einen größeren Einfluss der Schwellenländer, die sich in den letzten Jahren als wichtige Treiber der Weltwirtschaft erwiesen haben. Das Verhalten der Amerikaner beim Weltfinanzgipfel passt zu dem Dauerregen, der die Treffen in Washington begleitete. ro

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