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USA und Syrien: Kein Ende der Welle

Den USA muss daran gelegen sein, die Dynamik der arabischen Unzufriedenheit am Leben zu halten. Denn in Wahrheit geht es nicht um Libyen oder Tunesien.

Die Kolumnistin der „New York Times“ vergleicht Präsident Barack Obama bereits mit George Bush, die sich beide Hals über Kopf in einen Krieg gestürzt hätten, ohne dessen Ende zu bedenken. Dass Obama sich nun weiter für den Sturz Gaddafis ausspricht, gleichzeitig den Einsatz von Bodentruppen ausschließt, lässt die Antwort darauf, was das militärische Ziel des Libyenvorhabens ist, weiter offen. Vermutlich ging es bei der Entscheidung, in den Konflikt einzugreifen, aber genau darum: Die Lage offenzuhalten – nicht nur in Libyen, sondern in der gesamten Region. Eine schnelle, blutige Niederlage der Rebellen in Libyen hätte das Signal in die arabischen Nachbarländer gesendet, dass solche Aufstände mit Gewalt zu beenden sind. Den USA muss jedoch daran gelegen sein, die Dynamik der arabischen Unzufriedenheit am Leben zu halten. Denn in Wahrheit geht es ja nicht um Libyen oder Tunesien, sondern um Syrien und den Iran. Und das Aufbegehren in Syrien zeigt, dass die revolutionäre Welle erfreulicherweise weiterschwappt.

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