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Vattenfall-Rückzug: Schaden begrenzen

Die Befürworter eines eigenen landeseigenen Stadtwerkwerkes in Berlin und eines Stromnetzes in Bürgerhand, sollten den Champagner noch kalt gestellt lassen. Die lockere Ankündigung der Schweden, sich möglicherweise ganz oder teilweise aus Deutschland zurückziehen zu wollen, ist in einem viel größeren Kontext zu sehen.

Die Befürworter eines eigenen landeseigenen Stadtwerkwerkes in Berlin und eines Stromnetzes in Bürgerhand, sollten den Champagner noch kalt gestellt lassen. Die lockere Ankündigung der Schweden, sich möglicherweise ganz oder teilweise aus Deutschland zurückziehen zu wollen, ist in einem viel größeren Kontext zu sehen. Der lautet Europa. Hier stellt der Konzern fest, dass jedes Land, teilweise sogar einzelne Regionen, seine jeweils eigene Klima- und Energiepolitik gestalten will. Vom Energiebosse-Traum harmonisierter europäischer Energiemärkte von Irland bis Rumänien, von Finnland bis Portugal, ist nicht mehr viel übrig. Die Vattenfall-Manager haben sich seit Mitte der 1990er Jahre kräftig verkalkuliert, als sie zu stark auf Europa vertrauten. Nun müssen die Chefs den Schaden für die Eigentümer, die Bürger Schwedens, begrenzen. Daher wird sich die Vattenfall-Zentrale in Stockholm nicht nach Terminen für Volksbegehren in Berlin oder Hamburg richten, sondern zusehen, dass sie die mühsam zusammengekauften und verschmolzenen Unternehmensteile in Deutschland ohne zu große Verluste wieder verkauft. Das kann Jahre dauern – oder nie passieren, wenn sich die Marktlage in Europa wieder dreht. kph

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