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Venezuela: Sozialismus, Vol. II

Chavez kontrolliert die Zentralbank seines Landes und vielleicht bald auch das ganze Land.

Hugo, Caudillo auf Lebenszeit – so sieht sie aus, Chavez’ Vorstellung von der Zukunft. Ein bisschen „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“, will sagen, der Staatschef, also er, der Präsident Venezuelas, kontrolliert die Zentralbank; Behörden erhalten die Vollmacht, Privateigentum zu verstaatlichen, und die Arbeitszeit sinkt. Dazu ein wenig „Bolivarianische Revolution“, längere Amtszeiten des Staatschefs, die Möglichkeit der unbegrenzten Wiederwahl und das Recht, im Falle eines Notstands die Medien zu zensieren. Damit dieser Traum einer Demokratur à la Chavez Wirklichkeit wird, hat er dem Volk eine in 69 Artikeln geänderte Verfassung zur Abstimmung vorgelegt. Die Opposition spricht von Staatsstreich. Frühere Weggefährten wittern Verrat. Zwar hat Chavez sein Tun immer wieder durch Wahlen und Referenden legitimieren lassen. Der Ausgang der Abstimmung am Sonntag aber ist ungewiss. Die protestierenden Studenten haben bereits wissen lassen, eine Niederlage nicht anerkennen zu wollen. Und Chavez? Wer den Weg des einstigen Karriereoffiziers zum Helden der Globalisierungskritiker verfolgt hat, wird bezweifeln, dass er sich dann, wie angekündigt, halt um einen Nachfolger kümmern werde. Wie auch immer also das Ergebnis aussehen wird: Venezuela geht ab Sonntag schweren Zeiten entgegen.mis

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