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Meinung: Verdrängungsprozess

„Berliner Häuser (1)“ vom 8. Juli Treffender konnte eine Beschreibung nicht ausfallen!

„Berliner Häuser (1)“ vom 8. Juli

Treffender konnte eine Beschreibung nicht ausfallen! Auch wir leben in einem Haus mit Repräsentationsräumen zur Straßenfront, durch breite Schiebetüren miteinander zu verbinden, einem Bad von weniger als vier Quadratmetern, Mädchenkammer und einem separaten Gesindeaufgang. Eines hätte aber erwähnt werden müssen. Auch in „unserem“ Haus gab es bis vor kurzem die lebendige Mischung von kinderreichen Familien, Künstlern, Politikern, Beamten. Leider hat sich, seit der Berliner Senat die Umwandlung von Wohnraum in Gewerberaum freigegeben hat, das Bild gewandelt, und überall wird auch in Friedenau in großem Stil preisgünstiger, familiengerechter Wohnraum vernichtet, und die Verdrängung zugunsten von Arzt- und Anwaltspraxen, Planungs- und sonstigen Büros und Gurus aller Arten wächst. Natürlich steigt die Rendite der Grundbesitzer auf diese Weise, aber, wie der böse Spruch lautet: Eigentum verpflichtet – zu gar nichts.

Frithiof Schneider, Berlin-Friedenau

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