zum Hauptinhalt

Meinung: Vergangene Diskussion

SCHRÖDER GEGEN VERTREIBUNGS-ZENTRUM

Fast alle haben sich zum Zentrum gegen Vertreibungen geäußert, aber noch nicht alle. Das ist immer ein schwierige Phase der Diskussion. Denn die dann fälligen Äußerungen sind in der Gefahr, vor allem das Bedürfnis nach Teilnahme an der Diskussion zu bedienen – und dafür den Preis einer Festlegung zu entrichten, die keineswegs in der Auseinandersetzung mit der Sache gehärtet ist. Die Absage, die der Bundeskanzler dem Zentrum erteilt hat, ist von dieser Art. Natürlich gibt es Anlass, das Profil der von der Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, und dem retirierten SPDPolitiker Peter Glotz betriebenen Stiftung und auch den Standort Berlin kritisch zu befragen. Schröders Einwände hat die Debatte schon hinter sich. Das Zentrum soll ja gerade die Vertreibung der Deutschen in den Kontext der weltweiten Vertreibung stellen. Es hat auch ihre Bereitschaft zur europäischen Debatte längst erklärt. Was begründet dann die Ablehnung des Planes? Wenn sich der Kanzler zum Zentrum erklärt, wünschte man, dass er sich auf der Höhe der Debatte zeigt. Und nicht, dass nur der Eindruck bleibt, er habe sich geäußert, weil viele sich geäußert haben – und damit eine Tür zugeschlagen, die auf einen interessanten Weg führen könnte. Rdh.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false