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Meinung: Verhandlung - Live: Lila Werbepause abgesagt

Die Karlsruher Fernsehkritiker erkennen die Wirkungsmacht des Mediums an, wenn sie die Wahrheits- und Rechtsfindung durch Kameras im Gerichtssaal gestört sehen. Urteile müssen weiter im Namen des Volkes und nicht im Angesicht des Fernsehpublikums gefällt werden.

Die Karlsruher Fernsehkritiker erkennen die Wirkungsmacht des Mediums an, wenn sie die Wahrheits- und Rechtsfindung durch Kameras im Gerichtssaal gestört sehen. Urteile müssen weiter im Namen des Volkes und nicht im Angesicht des Fernsehpublikums gefällt werden. Die Privatsender hatten dem Gericht erstklassiges Anschauungsmaterial für die möglichen Folgen eines Gerichtsfernsehens geliefert, als sie Becker vs. Becker als Voyeurs-Fernsehen inszenierten. Der Karlsruher Spruch mutet den Sendern keinen Entzug zu. Nichts wurde ihnen genommen. Sie werden weiter über spektakuläre Prozesse berichten. So informativ und spekulativ wie die übrigen Medien. Verwehrt wurde dem (Privat-) Fernsehen nur ein weiteres Geschäftsfeld: die Direktübertragung mit lila Werbepause. Seltsam genug, dass Sender-Verantwortliche immer wieder die Wirkung des Fernsehens auf einen laufenden Prozess verneint haben. Keine Wirkung? Wenn dieses Argument je ernst gemeint war, dann darf der Werbezeiten-Verkauf sofort eingestellt werden.

jbh

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