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Meinung: Verhohnepiepelung

„Touristenfalle Tegel: Taxibetrüger bedrohen Fahrgäste“ vom 18. Oktober Beim Lesen wusste ich nicht so recht, ob ich laut lachen oder beschämt sein sollte, ein Mitglied dieses Gewerbes zu sein.

„Touristenfalle Tegel: Taxibetrüger

bedrohen Fahrgäste“ vom 18. Oktober

Beim Lesen wusste ich nicht so recht, ob ich laut lachen oder beschämt sein sollte, ein Mitglied dieses Gewerbes zu sein. Dass es recht schräg zugeht bei einigen Taxifahrern, ist wohl bekannt; aber dass der Vorsitzende eines der großen Verbände offen sagt: „Mir fällt dazu nichts mehr ein“, dass weiterhin die schlimmsten schwarzen Schafe bekannt sind und nicht sanktioniert werden (können), dass niemand kontrolliert und dass sich niemand verantwortlich fühlt, ist der Gipfel der Verhohnepiepelung des Berliner Bürgers als auch der Besucher dieser Stadt. Seit einiger Zeit wird am Flughafen Tegel Personal aus Zusatzeinnahmen bezahlt, die die Taxifahrer den Fahrgästen auf den Fahrpreis aufschlagen dürfen. Na, da frag’ ich mich, was diese Jungs da den ganzen Tag machen. Was machen die großen Verbände, die vorgeben, für das Gewerbe das Beste zu wollen; was macht das Ordnungsamt, das Referat Personenbeförderung, das P-Scheine ausstellt und Konzessionen vergibt? Geht in diesem Tollhaus Berlin inzwischen alles drunter und drüber? Für mich ist der Fall klar: Wenn Betrüger bekannt sind, muss ihnen der P-Schein entzogen werden und die Arbeitgeber werden angemahnt, strenger ihr Personal im Auge zu behalten. Aber vielleicht traut man sich inzwischen nicht mehr, überhaupt noch jemandem wehzutun. Schade, dass dabei Tausende von ehrlichen Taxifahrern in ein schiefes Licht geraten und schon beim Einsteigen misstrauische Blicke über sich ergehen lassen müssen.

Ulrich Fellinger, Berlin-Spandau

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