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Flughafen Schönefeld: Verspätet

Am Anfang war nur Empörung. Als der Tagesspiegel am 17. April erstmals berichtete, die Pleite einer Planungsgesellschaft und der strenge Winter gefährdeten die für Oktober 2011 geplante Flughafen-Eröffnung in Schönefeld, reagierte Rainer Schwarz entrüstet.

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Flughafengesellschaft wies jeden Zweifel am offiziellen Starttermin für den Willy-Brandt-Airport zurück. Jetzt sind die Verantwortlichen kleinlaut. Nun räumen sie ein, der Konkurs der Ingenieurgesellschaft Kruck habe die Planungen sehr wohl zurückgeworfen. Und dann gibt es da die Auswirkungen neuer EU- Richtlinien für das Handgepäck. Und der Winter, der war doch wirklich lang und kalt. Man fragt sich: Was soll das? Wozu die Vertuscherei? Niemand hätte der Flughafengeschäftsführung wegen des Wetters oder des geschäftlichen Absturzes eines wichtigen Planers Vorwürfe gemacht. Die Fluggesellschaften sagen schon lange, ihnen sei der Termin egal. Und viele Experten haben die Startfreigabe für BBI am Tage des Inkrafttretens des Winterflugplans von Anfang an für eine Schnapsidee gehalten. Sind hohe Tantiemen der Manager an die Einhaltung des Termins geknüpft? Passte das Spektakel im Oktober Klaus Wowereit gut, weil vorher in Berlin gewählt wird und die anstehende Eröffnung ein schönes Wahlredenthema gewesen wäre? Die Wahrheit wird man vermutlich wieder nur durch Indiskretionen erfahren. apz

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