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Meinung: Versperrte Lernzone

EINSCHULUNG VOR GERICHT

In zweieinhalb Wochen beginnt in Berlin für Erstklässler die Schule – welche das sein wird, das müssen in rund hundert Fällen zuvor noch die Gerichte entscheiden. Immer mehr Eltern, die von ihrer Wunschschule abgewiesen wurden, klagen gegen den Bescheid. Und sie haben gute Gründe dafür. Man kann es den Eltern nicht verübeln, dass sie für ihre Kinder nur das Beste wollen; vor allem nach den von Pisa und dem Sprachtest „Bärenstark“ offenkundig gemachten Schwächen der Berliner Schulen. Schließlich werden schon in der Grundschule erste Weichen gestellt für den späteren Lebensweg. Fremdsprachen werden dabei immer wichtiger. Englisch und Französisch gibt es für Berliner Kinder inzwischen zwar schon in der dritten Klasse, vielen Eltern aber reichen die wenigen Stunden pro Woche nicht. Die riesige Nachfrage nach den wenigen Plätzen in bilingualen Schulen zeigt, wie sich Eltern die Schule der Zukunft wünschen: statt der Einheitskiezschule sind zunehmend Einrichtungen mit besonderen Angeboten und Profilen gefragt – nicht nur beim Spracherwerb. Die Berliner Landesregierung sollte deshalb die klagenden Eltern nicht als Querulanten und Gegner verstehen, sondern als Verbündete für Schulen mit Qualität. gn

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