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Verteidigungsminister Guttenberg: Welle oder Strudel

Karl-Theodor zu Guttenberg beherrscht die Regeln der Medienrepublik wie kaum ein Zweiter. Folgerichtig surft der 39-Jährige auf einer Welle der Popularität, von der man allerdings im Moment nicht zu sagen weiß, ob sie den Baron im Bendlerblock als Nächstes ins Kanzleramt trägt – oder in einem Strudel mit Kraft in die Tiefe reißt.

Karl-Theodor zu Guttenberg beherrscht die Regeln der Medienrepublik wie kaum ein Zweiter. Folgerichtig surft der 39-Jährige auf einer Welle der Popularität, von der man allerdings im Moment nicht zu sagen weiß, ob sie den Baron im Bendlerblock als Nächstes ins Kanzleramt trägt – oder in einem Strudel mit Kraft in die Tiefe reißt. Bisher hat er alle Unkenrufer Lügen gestraft. Bisher war er Kritikern meist einen Schritt voraus, bereits mit der Produktion der nächsten guten Schlagzeile beschäftigt, die Fragen nach der Umsetzung kleinlich erscheinen lässt. Noch gilt, wer das Konkrete vermisst, als pedantisch und schlicht nicht auf der Höhe des Guttenberg’schen Weitblicks. Doch wie lange noch? Wie lange schützt die Weste der Beliebtheit vor Neid und Rache der (Kabinetts-) Kollegen? Wie lange lässt man ihm sein Verständnis von Politik als Showgeschäft durchgehen, bevor der Hang zur Selbstdarstellung als der Sache nicht länger dienlich empfunden wird? Die Zeit wird kommen, da man die Wirklichkeit an seinen Ankündigungen misst. Spätestens dann wird sich zeigen, dass gleichzeitig den Spar-Streber und den Ober-Reformer zu geben, nicht geht. Im besten Fall wird er nur eines der Ziele verfehlen. Sonst bleibt alles wie es ist: schlecht und teuer. mis

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