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Meinung: Verzögerte Rache

Für ihr Engagement gegen Wahlfälschung und Repression hat Weißrusslands Opposition einen hohen Preis zu bezahlen. Ihren Vorstreitern drohen jahrelange Haftstrafen, Arbeitslager, Berufsverbot oder die Vernichtung ihrer materiellen Existenz.

Für ihr Engagement gegen Wahlfälschung und Repression hat Weißrusslands Opposition einen hohen Preis zu bezahlen. Ihren Vorstreitern drohen jahrelange Haftstrafen, Arbeitslager, Berufsverbot oder die Vernichtung ihrer materiellen Existenz. Das von dem Autokraten Alexander Lukaschenko geschaffene System hat ein langes Gedächtnis. Selbst lokale Wahlhelfer und parteilose Demonstranten müssen mit Nachstellungen oder dem Verlust des Arbeits- oder Studienplatzes rechnen. Wie bei seiner Wiederwahl vor fünf Jahren dürfte der grollende Staatschef seinen Gegnern mit etwas Verzögerung eine ganz persönliche Wahlabrechnung präsentieren. Er kalkuliert mit der Schnelllebigkeit und den Gesetzen des internationalen Medieninteresses. Nicht ohne Grund hatte er seine Wiederwahl kurz vor den Parlamentswahlen in der Ukraine terminiert. Der Urnengang im Nachbarland dürfte die Korrespondenten spätestens an diesem Wochenende zur Weiterfahrt nach Kiew zwingen. Doch auch wenn schon bald keine Bilder aus Minsk mehr über die Fernsehschirme flimmern: Die Entscheidungsträger in Europa dürfen das Schicksal der gegängelten Opposition in dem autoritär regierten Staat nicht aus den Augen verlieren. tro

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