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Vogelgrippe: Keine Ente

H5N1lauert jetzt auch in tiefgefrorenem Geflügel. Das muss aber bei sachgemäßer Zubereitung niemanden ängstigen. Vielmehr sollte man sich aber darüber Gedanken machen, warum die Seuche bisher kaum thematisiert wurde.

Ein Glück, dass die Weihnachtsgans oder -ente schon gegessen ist. Sonst könnte einem glatt der Appetit vergehen angesichts neuer Meldungen zur Vogelgrippe. Nicht etwa, weil das für den Menschen gefährliche Virus H5N1 – wie wir jetzt erstmals so deutlich erfahren – auch und gerade im tiefgefrorenen Geflügel lauern kann. Das muss bei sachgemäßer Zubereitung niemanden ängstigen. Bedenklicher ist, dass diese Möglichkeit der Übertragung des Virus bisher kaum thematisiert wurde. Jetzt kommt ein „kleiner“ Amtsarzt daher und spricht ein großes Problem gelassen aus: Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit vor der Vogelgrippe – auch nicht für den Verbraucher. Nicht jeder künftige Braten kann kontrolliert werden. Nicht in Deutschland und erst recht nicht anderswo. Kein Wunder, dass viele Verantwortliche erst einmal abwiegeln und rufen: „Alles Spekulation, viel wahrscheinlicher ist die Übertragung durch Wildvögel.“ Die hat zumindest den Vorteil, dass es sich sozusagen um höhere Gewalt handelt, gegen die der Mensch machtlos ist. Gegen die Übertragung durch infiziertes und in den Handel gelangtes Geflügel lässt sich hingegen einiges tun. Zu Recht fordert der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts engmaschigere Kontrollen der Bestände. Vor allem aber tut Aufklärung not: H5N1 ist inzwischen auch hier eine reale Gefahr. Das muss nicht zu Panik führen, aber zu einem entsprechenden Verhalten: als Züchter, Tierhalter, als Verbraucher und auch als Politiker. das

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