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Meinung: Volksverdummung

So oft wie nach dieser Bundestagswahl ist Bertolt Brecht lange nicht zitiert worden. Ein Satz, entstanden nach dem 17.

So oft wie nach dieser Bundestagswahl ist Bertolt Brecht lange nicht zitiert worden. Ein Satz, entstanden nach dem 17. Juni 1953, scheint richtig zu passen: Wenn die Regierung mit dem Volke nicht zufrieden sei, dann möge sie sich doch ein anderes wählen. In der SPDBundestagsfraktion gebe es, wird kolportiert, eine derartig massive Abneigung gegen eine Kanzlerin Angela Merkel, dass man deren Wahl so lange verhindern wolle, bis der Bundespräsident Neuwahlen ansetzt. Im festen Vertrauen auf die Kraft der Vernunft gehen wir davon aus, dass kein Sozialdemokrat tatsächlich glaubt, man müsse die Deutschen nur einfach so lange wählen lassen, bis endlich Gerhard Schröder als Kanzler dabei herauskommt. Seit dem 18. September ist nichts geschehen, was als Anlass zu der Vermutung taugt, die Wähler würden sich bei einer Neuwahl grundlegend anders entscheiden. Es könnte allerdings passieren, dass sie aus Zorn über eine derartige Manipulation jenen den Wahlzettel um die Ohren schlagen, die dafür verantwortlich sind. apz

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