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Meinung: Vom Auf- und Abwiegeln

Deutschlands einflussreichste Gewerkschaft streikt– und will gleichzeitig den Arbeitskampf als ganz normal darstellen. Die IG Metall hat den ersten Tag des Arbeitskampfes mit großem Getöse begangen.

Deutschlands einflussreichste Gewerkschaft streikt– und will gleichzeitig den Arbeitskampf als ganz normal darstellen. Die IG Metall hat den ersten Tag des Arbeitskampfes mit großem Getöse begangen. Unter der Hand aber sagt sie, dass das so schlimm gar nicht sei, weil die neue Flexi-Streik-Strategie dem einzelnen Unternehmen immer nur stunden- oder tageweise Produktionsausfälle beschere. Offenbar findet sie für dieses Erklärungsmuster Freunde in der Politik. Nach der Streik-gegen-den-Aufschwung-Rhetorik der vergangenen Wochen sind jetzt die Alles-nicht-so-schlimm-Protagonisten an der Reihe. Haben sie Recht? Nein. Zu streiken, während die Weltwirtschaft labil ist und die Arbeitslosenzahlen allenfalls aus Wettergründen zurückgehen, ist und bleibt Blödsinn. Die Versuche, die Tarifauseinandersetzung zu bagatellisieren sind nicht von ökonomischen, sondern von wahlkampftaktischen Überlegungen gesteuert. Vor der Bundestagswahl hält man sich vom tarifpolitischen Schlachtfeld lieber fern, um am Ende nicht zu den Verlierern zu gehören. Verlieren aber werden trotzdem alle. uwe

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