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Meinung: Vom Nutzen der Not

Manche Friedensangebote kommen aus dem Lager, dem man das am wenigsten zutraut - zum Beispiel jetzt das aus Riad an Israel. Saudi-Arabien ist nur äußerlich modern, tatsächlich herrscht ein verkrustetes, wenig bewegliches Regime in dem Ölstaat.

Manche Friedensangebote kommen aus dem Lager, dem man das am wenigsten zutraut - zum Beispiel jetzt das aus Riad an Israel. Saudi-Arabien ist nur äußerlich modern, tatsächlich herrscht ein verkrustetes, wenig bewegliches Regime in dem Ölstaat. Die Wahabiten stehen jedoch unter Druck, innerem wie äußerem: Amerika sieht diese Verbündeten mit neuen Augen, seit man weiß, dass die meisten Terroristen des 11. Septembers aus Saudi-Arabien kamen - und ein Großteil der Hilfe für die Taliban dazu. Auch die US-Drohungen gegen Irak jagen Riad Angst ein. Aber ebenso die Extremisten im eigenen Land, die dem Königshaus Verrat am Islam vorwerfen. Deshalb das Interesse an einer Lösung für Nahost. Ein Frieden dort entzieht den Islamisten einen Teil ihrer Legitimation. Und den USA präsentieren sich die Saudis als konstruktiver Partner. Sie drängen Amerika damit sogar zu neuem Engagement im Nahost-Konflikt. Das wünscht auch Europa. Manchmal bringt nur die Not Bewegung in eine scheinbar ausweglose Lage.

hmt

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