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Meinung: Von der Aue, kluge Frau

Unorthodox ist diese Personalie von Klaus Wowereit allemal: Brandenburgs nicht unumstrittene Rechnungshofpräsidentin Gisela von der Aue wird neue Justizsenatorin von Berlin. Ein Posten, der schnell zum Schleudersitz werden kann, wenn wieder mal ein gefährlicher Häftling ausbricht.

Unorthodox ist diese Personalie von Klaus Wowereit allemal: Brandenburgs nicht unumstrittene Rechnungshofpräsidentin Gisela von der Aue wird neue Justizsenatorin von Berlin. Ein Posten, der schnell zum Schleudersitz werden kann, wenn wieder mal ein gefährlicher Häftling ausbricht. Gewiss, die 57-jährige Juristin hat sich bislang in der Berliner Politik nicht profiliert. Auch in Brandenburg hat sie als oberste Rechnungsprüferin eher im Hintergrund gewirkt. Unterschätzen sollte man sie trotzdem nicht. Gisela von der Aue ist eine erfahrene und durchsetzungsstarke Behördenleiterin. Sie hat sich bei der Bekämpfung von Filz und Verschwendung in Brandenburg Meriten erworben, und zwar ohne Rücksicht auf Autorität und Ansehen von Personen oder die eigene Partei. Und sie bringt etwas mit, wovon Berlin nach dem Karlsruher Urteil nicht genug bekommen kann: haushaltspolitischen Sachverstand. Ganz nebenbei ist die Personalie ein Signal an die Adresse Brandenburgs, wo die Gegner der Länderfusion bekanntlich in der Mehrheit sind: Die Region wächst weiter zusammen. Die Ernennung von der Aues mag ein Experiment sein, doch verlieren kann Berlin dabei nicht. ma.

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