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Berliner S-Bahn: Von Monopol zu Monopol

Beim öffentlichen Nahverkehr und bei der Lösung seiner Probleme sollte man sich nicht ideologisch treiben lassen. Für die S-Bahn heißt das: Es ergibt keinen Sinn, ein staatliches Monopolunternehmen in die Hände eines anderen Monopolisten weiterzureichen.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Die landeseigenen Verkehrsbetriebe leisten gute Arbeit. Mit Bus, Tram und U-Bahn kommt man gut und recht pünktlich voran. Trotzdem knabbert das große Kommunalunternehmen an vielen hausgemachten Problemen – und die BVG ist bedenklich hoch verschuldet. Natürlich reizt es deren Manager, die S-Bahn komplett oder teilweise zu übernehmen und so auf Expansionskurs zu gehen. Aber ohne Konkurrenz, die regulierend wirkt, kann das danebengehen. Eine EU-weite Teilausschreibung von Schienenstrecken, die sich in anderen Bundesländern bewährt hat, könnte dagegen den Markt beleben. Warum also die Kräfte verschwenden und sich mit der Bahn, dem Mutterkonzern der S-Bahn, anlegen? Denn die bundeseigene Bahn will ihre Berliner Tochter nicht verkaufen. SPD und Linke sollten also den pragmatischen Weg einschlagen. Ein bisschen Wettbewerb im öffentlichen Nahverkehr ist keine böse Sache.

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