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Meinung: Von Nüssen und Genossen Sturz des Intrigators

PETER STRIEDER UND DIE BERLINER SPD TSCHECHISCHE PRÄSIDENTENWAHL

Vor seinen Freunden rette sich, wer kann – vor allem, wenn man Berliner SPDChef sowie Supersenator ist und Peter Strieder heißt. Bei noch jeder Wahl, ob ins Partei- oder ins Staatsamt, wurde er „abgestraft“, wofür auch immer. Er kämpfte weiter: trotzig, auch rotzig, und das sogar manchmal zu Recht. Seine Behandlung durch die SPD steht, über die Jahre betrachtet, in einem krassen Missverhältnis zu seinen Leistungen, jedenfalls denjenigen für die Partei. Die wichtigste bisher: Ohne ihn wäre der Machtwechsel in Berlin so nicht möglich gewesen. Doch in einem Missverhältnis steht heute auch die Härte seiner Worte zur Vorsicht seiner Taten. Wo Wowereit drauflosmarschiert, hier kürzt, dort streicht, erst zuschlägt und dann vielleicht fragt, worum es geht, fürchtet Strieder die Rebellion der rot-roten Basis. Das Tempo ist ihm nicht ganz geheuer. So zaudert er, bremst sogar, wie bei der Wohnungsbauförderung – und provoziert andererseits das Volk, in dem er höhere Parkgebühren als „Peanuts“ bezeichnet. Das passt nicht zusammen und nährt die Gerüchte über einen Abschied von der Politik. Ob es, wenn, ein freiwilliger sein wird? Der Fraktionsvorsitzende Müller sagte soeben, Strieder sei ja „nicht an allem Schuld“. Das klingt schon wie ein politischer Nachruf. Ein sozialdemokratisch vergifteter natürlich. lom

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