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Meinung: Vor dem Rückzug

Der Pragmatismus der Bundesregierung unterscheidet ihre Irakpolitik wohltuend von der anderer Staaten. Amerika möchte möglichst noch im Oktober eine internationale Irakkonferenz abhalten – als kleine Wahlhilfe für George W.

Der Pragmatismus der Bundesregierung unterscheidet ihre Irakpolitik wohltuend von der anderer Staaten. Amerika möchte möglichst noch im Oktober eine internationale Irakkonferenz abhalten – als kleine Wahlhilfe für George W. Bush. Frankreich will die gleiche Konferenz zu einer über den Rückzug der Amerikaner aus dem Irak umfunktionieren und gleich noch den bewaffneten Widerstand dazu einladen; das wirkt wie Rechthaberei und gezielte Provokation. Deutschland dagegen liefert Transportpanzer an den Irak. Das ist richtig und steht auch nicht im Widerspruch zur Ablehnung des Irakkriegs. Denn jetzt geht es um die Zukunft des Landes, um den Ausweg aus einer ziemlich verfahrenen Situation. Niemandem im Westen kann daran gelegen sein, dass der Widerstand triumphiert, auch Frankreich nicht. Abziehen können die Amerikaner erst, wenn irakische Armee und Polizei Stabilität und Sicherheit einigermaßen wahren können. Dafür brauchen sie Ausrüstung und Ausbildung – und die Außenwelt noch etwas Geduld. Paris sollte nicht auf Tempo drängen, sondern auf Garantien, dass die USTruppen so lange wie nötig bleiben. Denn es könnte leicht der Moment kommen, da die USA abziehen wollen, bevor die Lage das erlaubt. cvm

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