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Meinung: Vor der Schlacht

Eine aparte Vorstellung liefert die Politik da gerade: Schröder gegen Lafontaine, ein Wilhelm gegen einen Bonaparte. Ein surreales Stück?

Eine aparte Vorstellung liefert die Politik da gerade: Schröder gegen Lafontaine, ein Wilhelm gegen einen Bonaparte. Ein surreales Stück? Ein reales Stück. Schröder sucht die Macht mit Frontalangriffen zu sichern, indem er alle erschüttert. Lafontaine sammelt Truppen und kommt auf Umwegen zurück. Das sieht so aus: Er bietet an, Politik zu gestalten (Es gibt einen Politikentwurf, für den ich euch begeistern kann …), bietet den Grünen, die nicht nach Jamaika auswandern wollen, Asyl an, andernfalls Zusammenarbeit. Das gilt auch für eine geläuterte SPD, natürlich ohne Schröder. Erreichen will er damit, dass die Linkspartei nicht länger links liegen gelassen wird, sondern mitten ins politische Spiel hineinkommt, das anderswo gespielt wird. Lafontaine: Kein Wunder, dass er bei Faschingsumzügen immer den Napoleon gab. Allerdings ist er eher Napoleon III., der nach der Revolution 1848 zurückkehrte und zunächst die Präsidentschaftswahlen auf Grundlage einer gefestigten Regierung, sozialer Konsolidierung und nationaler Größe gewann. Ach ja: In der Schlacht von Sedan im September 1870 wurde er allerdings von König Wilhelm von Preußen geschlagen und durch die Republik zwei Tage später abgesetzt. cas

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