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VW gegen Porsche: Piëch regiert

Der Streit um die Vorherrschaft im Volkswagen-Konzern macht deutlich: Die Familien Porsche und Piëch kennen sich weniger gut als bisher angenommen.

Es geht doch nichts über eine echte Männerfreundschaft. Verwandtschaftliche Bande schon gar nicht. Ferdinand Piëch, Autoentwickler, Eigentümer einer Autofirma, Milliardär und Manager, ist vor allem eins: ein grandioser Stratege. Wenn Friedbert Pflüger nur ein Prozent des machiavellistischen Vermögens von Piëch hätte, wäre er Regierender Bürgermeister. Mindestens. Der Porsche-Miteigentümer Piëch hat im VW-Aufsichtsrat nicht mit den Porsche-Vertretern gestimmt und dadurch einen großen Erfolg des VW-Aktionärs Niedersachsen und der Arbeitnehmerseite ermöglicht. Einmal mehr verbündete sich der Großkapitalist Piëch mit dem Arbeiterführer Jürgen Peters, der mit Piëch zusammen den VW-Aufsichtsrat leitet. Diese beiden bestimmen seit Jahren den Kurs von VW, beispielsweise führten sie Anfang der 90er Jahre die Viertagewoche in Wolfsburg ein, die damals 30 000 Arbeitsplätze rettete. In der aktuellen Auseinandersetzung geht es nicht um Sanierungsfragen oder neue Modelle. Es geht schlicht um Macht: Wie stark kann Porsche VW regieren? Gar nicht, wenn Piëch mit seinem Kumpel Peters gemeinsame Sache macht. Entsetzt hat das Wolfgang Porsche registriert. Er scheint seinen Vetter Ferdi nicht besonders gut zu kennen. alf

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