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Wahlen in Kirgistan: Der Funke der Freiheit

Zum ersten Mal fanden freie Wahlen in Kirgistan statt. Das Land ist umzingelt von Autokraten - und diese Nachbarn werden jetzt nervös.

Kann ein Land der islamischen Welt aus eigener Kraft eine Demokratie werden? Na klar! Bislang hieß es, in der muslimischen Demokratiegeschichte seien die Türkei und Palästina Sonderfälle – ebenso wie Irak und Afghanistan, wo es ohne westliche Militärinterventionen keine Wahlen gegeben hätte. Doch nun ist ein weiteres Wunder geschehen: Zum ersten Mal fanden freie Wahlen in Kirgistan statt. Im Juni erst hatten sich die Kirgisen in einer Volksbefragung für eine Parlamentarische Republik nach deutschem Vorbild entschieden. Dabei ist das zentralasiatische Land umzingelt von Autokraten: im Norden Kasachstan, im Südosten China, im Süden Tadschikistan, im Westen Usbekistan. Entsprechend nervös sind die Nachbarn jetzt. Sie fürchten, der Funke der Freiheit könnte überspringen. Ihre Angst ist berechtigt. Zwar ist die Lage in Kirgistan noch instabil – Kirgisen und Usbeken beargwöhnen sich weiterhin, dem Fünfparteienparlament stehen schwierige Koalitionsverhandlungen bevor. Doch wo der Gedanke, dass alle Mensch zu gleichen Teilen über ihr Schicksal selbst entscheiden dürfen, Realität wurde, entfaltet er eine Kraft, die auch viele Rückschläge überwindet.

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