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Wahlkampfabsprache: Das wird nichts mit der Fairness

Die Generalsekretäre von Union, SPD, Grünen und FPD haben sich gegenseitig einen fairen Wahlkampf versichert. Sicher ist aber nur, dass es trotzdem Tritte unter die Gürtellinie geben wird, zum Beispiel gegen das Schienbein von Peer Steinbrück.

Und nun wollen sie Frieden halten. Kurz vor Jahresende, kurz vor Wahljahresbeginn versprechen die Generalsekretäre/-innen der Parteien, dass sie nicht unter der Gürtellinie kämpfen wollen. Sie versprechen es – wenn sie sich damit mal nicht versprochen haben. Oder zu viel versprechen. Denn das gilt immer nur, bis beispielsweise Horst Seehofer einfällt, irgendeinem eine Schmutzelei vorzuwerfen, wahlweise den eigenen oder eben auch mal den anderen Leuten. Dass er damit ja selbst eine begeht, ist die Ironie an der Geschichte. Und wenn nicht Seehofer selbst, dann kommt halt Alexander Dobrindt. Also einen unsicheren Kandidaten gibt es schon. Außerdem ist beileibe nicht sicher, dass alle der Versuchung widerstehen werden, etwa beim Sozialdemokraten Peer Steinbrück nachzutreten, sobald sich eine Gelegenheit bietet. Und es wird sich eine bieten. Die Sache mit den Honoraren wird doch bestimmt immer noch weiter verfolgt. Ob da in den Parteizentralen alle so friedlich sind? Eines ist sicher richtig: So wie sich in den USA die Kandidaten im zu Ende gehenden Jahr 2012 zeitweilig geradezu verhauen haben, wird es im Jahr 2013 unter den hiesigen Parteivertretern nicht zugehen. Große persönliche Härten werden wir nicht erleben. Das muss, das soll auch nicht sein. Aber die Beinfreiheit, die Steinbrück politisch für sich reklamiert, werden einige seiner Widersacher schon noch für den einen oder anderen Tritt in seine Richtung nutzen wollen – und das Schienbein ist auch unter der Gürtellinie. Blaue Flecke sind auch unschön.

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