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Waldbrände in Griechenland: Nicht ohne Schuld

Olympia, von wo aus das ewig brennende olympische Feuer alle vier Jahre in die Welt hinausgetragen wird, ist nun selbst mitten im Feuer. „Eine nationale Tragödie“ nennt Griechenlands Ministerpräsident Kostas Karamanlis die verheerenden Brände, die inzwischen im ganzen Land ausgebrochen sind.

Olympia, von wo aus das ewig brennende olympische Feuer alle vier Jahre in die Welt hinausgetragen wird, ist nun selbst mitten im Feuer. „Eine nationale Tragödie“ nennt Griechenlands Ministerpräsident Kostas Karamanlis die verheerenden Brände, die inzwischen im ganzen Land ausgebrochen sind. Doch in der klassischen Tragödie Griechenlands wird der Held schuldlos schuldig. Und davon kann hier nicht die Rede sein. Bei 95 Prozent aller Waldbrände ist der Mensch die Ursache, und einiges spricht dafür, dass es auf dem Peloponnes auch so ist, dass hier bewusst Wald vernichtet wird, um die abgebrannte Fläche später als Bauland oder für landwirtschaftliche Zwecke zu nutzen. Offenbar hat sich ein solches Vorgehen in der Vergangenheit für die Täter zu oft gelohnt: Am Ende durfte gebaut werden, bestraft wurde niemand. Schuld ist aber auch eine Landwirtschaft, die auf Monokulturen und Plantagenwirtschaft setzt, die das Überspringen der Flammen von einem Wald auf den anderen erleichtern, und die sich um das kontrollierte Abbrennen des Waldbodens nicht mehr kümmert. Von allein ist das Feuer schließlich nicht nach Olympia zurückgekehrt. mos

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