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Meinung: Wann ist endlich Frühling?

Der Trend drehe sich jetzt, urteilte Minister Clement über die neuen Arbeitsmarktdaten. Schön wär’s.

Der Trend drehe sich jetzt, urteilte Minister Clement über die neuen Arbeitsmarktdaten. Schön wär’s. Zwar sank die Arbeitslosenzahl endlich mal wieder, aber nicht so stark wie sonst im März. Dafür macht die Bundesagentur für Arbeit den langen Winter verantwortlich, deshalb stieg die saisonbereinigte Zahl – auf die schauen vor allem die Finanzmärkte – unerwartet deutlich. Unterm Strich bleibt es der NachkriegsMärz mit den meisten Arbeitslosen. Bald folgen ein Rekord-April, ein Rekord-Mai und noch einige bittere Rekordmarken. Noch steigt die Arbeitslosigkeit also, egal ob man das mit den statistischen Effekten, dem Wetter oder der Konjunktur erklärt. Wenn erkennbar würde, dass wir im nächsten Winter deutlich unter dem absoluten Nachkriegsrekord von 5,2 Millionen Arbeitslosen bleiben – ja, dann ließe sich rechtzeitig vor der Bundestagswahl von einer Trendwende sprechen. Vor der Wahl in Nordrhein-Westfalen in gut sieben Wochen dürfte die Fünf-Millionen-Marke aber nicht oder allenfalls leicht unterschritten werden. Eine Entwicklung, die bisher kaum gesehen wird, ist indes alarmierend: Die Zahl derer, die arbeitslos werden und zügig einen neuen Job finden, sinkt. Das zeigt, dass der Arbeitsmarkt Dynamik verliert, trotz etwas besserer Konjunktur, trotz aller Anstrengungen. Von der Vision des Job-Hoppings bleibt da nicht viel übrig, sondern potenzielle Arbeitslosigkeit wird für immer mehr Menschen zur Bedrohung. Darunter leiden sie, deswegen geben sie kein Geld aus, und das trifft den ganzen Standort Deutschland. mod

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