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Warnstreiks bei der Bahn: Pünktliche Forderung

Die Lokführer wollen 31 Prozent mehr Lohn, die übrigen Bahnbeschäftigten fordern sieben Prozent. Sie alle erinnern sich an die vergleichsweise hohen Tarifabschlüsse in der Metall- und Elektroindustrie.

Die Lokführer wollen 31 Prozent mehr Lohn, die übrigen Bahnbeschäftigten fordern sieben Prozent. Sie alle erinnern sich an die vergleichsweise hohen Tarifabschlüsse in der Metall- und Elektroindustrie. Und sie kennen die Meldungen, wonach es ihrem Arbeitgeber wieder richtig gut geht. Angeblich hat sich der Gewinn der Bahn zwischen Januar und Mai im Vergleich zum Vorjahr sogar verdoppelt. Auch die Produktivität hat sich deutlich verbessert. Trotzdem lässt sich der Vorstand auf die Forderungen nicht ein. Den Börsengang vor Augen, will sich Bahn-Chef Hartmut Mehdorn die Bilanz nicht durch kräftig steigende Personalkosten trüben lassen. Nun eskaliert der Streit, die Kunden werden es auf dem Weg zur Arbeit oder in den Urlaub zu spüren bekommen. Verspätungen, Zugausfälle und Warteschlangen: die Reaktionen auf das zu erwartende Warnstreik-Chaos könnten den Tarifstreit – so oder so – verschärfen. Solidarisieren sich die Kunden mit den Beschäftigten, weil sie selbst ähnliche Forderungen haben, könnte der Bahnvorstand unter Druck geraten. Wird die Nerverei zu groß, schlägt die Stimmung gegen die Gewerkschaften um. Wie es auch kommt – eines sollten die Tarifparteien vermeiden: einen wochenlangen Arbeitskampf wie bei der Telekom. Davon hätte niemand etwas. Und teuer würde es für alle Beteiligten auch noch. mot

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