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Meinung: Was Hänschen und Mohammed nicht lernen …

MANGELNDE DEUTSCHKENNTNISSE BERLINER VORSCHÜLER

Zwei Zahlen reichen, um zu beschreiben, in welche soziale Schieflage große Teile Berlins geraten sind: Unter den deutschen Vorschülern beherrschen knapp 30 Prozent ihre Muttersprache schlecht. Bei ausländischen Kindern können über 80 Prozent nur schlecht Deutsch, obwohl die meisten hier geboren sind. Der jüngste Berliner Sprachtest bezeugt einen Berg von Problemen: die soziale Entmischung ganzer Bezirke, die hohe Arbeitslosigkeit, die Abschottung vieler türkischer und arabischer Familien vom deutschen Umfeld. Das alles ist nicht ganz neu, und mancher fragt sich, warum der Senat Geld für einen Sprachtest ausgibt, dessen Resultate nicht wirklich überraschen können. Und doch ist es nötig: Ohne diese Fakten entstünde nicht der Handlungsdruck, den der Bildungssenator braucht, um die überfälligen Reformen durchzusetzen: anspruchsvollle Bildungsprogramme für Kitas, bessere Sprachvermittlungskompetenzen für Erzieher, mehr Ganztagsangebote. Allerdings hilft all dies nur den Kindern, die eine Kita auch tatsächlich besuchen. Die Erfahrung zeigt, dass selbst der niedrigste Elternbeitrag tausende Familien davon abhält, ihre Kinder in die Kita zu geben. Dagegen gibt es nur ein Mittel: die Gebühr für sozial Schwache abschaffen. Die entgehenden Einnahmen sind für das Land leichter zu verschmerzen als die immensen Folgekosten durch Jugendliche, die wegen mangelnder Sprachkompetenz in der Schule versagen, keinen Abschluss schaffen und möglicherweise 50 Jahre lang Sozialhilfe beziehen. sve

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