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Meinung: Was heißt hier Wachstum?

Um 1,7 Prozent ist die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr gewachsen. Das ist viel mehr als nichts, sagt Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement, und er hat Recht.

Um 1,7 Prozent ist die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr gewachsen. Das ist viel mehr als nichts, sagt Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement, und er hat Recht. Es ist das höchste Wirtschaftswachstum, das das Land seit dem NewEconomy-Boom des Jahres 2000 hervorgebracht hat. Aber haben wir den Aufschwung auch bemerkt? Nein, haben wir nicht. Miserabler als im vergangenen Jahr waren die Verbraucher lange nicht gelaunt, ängstlicher haben sie selten ihr Geld gespart. Und der Finanzminister musste – selbstverständlich wegen der Krise – viel mehr neue Schulden machen als erlaubt. Für neue Jobs reichen 1,7 Prozent Wachstum nicht, für bessere Stimmung auch nicht. Deshalb ist die Freude des Wirtschaftsministers zwar verständlich, aber kaum berechtigt. Nur wenn es gelingt, das Land auf einen höheren Wachstumspfad zu bringen, wird auf dem Höhepunkt des nächsten Aufschwungs wieder eine zwei oder eine drei vor dem Komma stehen. Und erst dann werden die Menschen wieder spüren, was ein Aufschwung ist. uwe

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