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Meinung: Was Medizin kostet

Mit seinen markigen Sprüchen kann sich der Ärztefunktionär Frank Ulrich Montgomery der Aufmerksamkeit sicher sein. „Die Besten der Besten“ unter den Medizinern würden Deutschland verlassen, wenn die Bezahlung nicht „international konkurrenzfähig“ sei.

Mit seinen markigen Sprüchen kann sich der Ärztefunktionär Frank Ulrich Montgomery der Aufmerksamkeit sicher sein. „Die Besten der Besten“ unter den Medizinern würden Deutschland verlassen, wenn die Bezahlung nicht „international konkurrenzfähig“ sei. Und „konkurrenzfähig“ sind für den Chef der Ärztegewerkschaft 30 Prozent mehr Gehalt für die angestellten Mediziner. 30 Prozent! Wer das hört und sich die Lage der öffentlichen Haushalte und der Krankenkassen vor Augen hält, muss ins Grübeln kommen. Bei aller Sympathie für das Anliegen der Ärzte, Gehaltskürzungen zu verhindern und schlechte Arbeitsbedingungen zu verbessern – solche Forderungen sind schlicht irreal, weil sie Milliarden zusätzlich kosten würden. Deutschland hat nach den USA und der Schweiz schon heute das teuerste Gesundheitswesen. Wahr ist auch, dass Assistenzärzte hier zu Lande schlecht verdienen und überlastet sind. Aber es ist sinnvoller, die Vergeudung im Gesundheitswesen zu verringern, wie sie zum Beispiel durch die Trennung von ambulanter und stationärer Versorgung entsteht. Oder das Geld in den Kliniken gerechter zu verteilen. Auch wenn’s unbequemer ist, als einfach noch mehr Geld ins System zu pumpen. wez

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