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Meinung: Weit vor der Sorge

ZWANG ZUR RIESTER-RENTE?

Es wird zu wenig geriestert. Das Jahr ist bald rum, und noch immer bleibt die RiesterRente weit unter den Erwartungen. Doch wenn die Menschen nicht wollen, dann muss man sie zum Glück zwingen – meint Sozialministerin Schmidt, und bringt eine Zwangsrente ins Spiel. Gemach. Richtig ist, dass die neuen Instrumente der individuellen Altersvorsorge nur langsam in Anspruch genommen werden; knapp zehn Prozent der Förderberechtigten haben bislang einen Vertrag unterschrieben. Richtig ist auch, dass in Umfragen mehr als zwei Drittel kein Interesse an Riester haben; gleichzeitig halten jedoch mehr als 80 Prozent eine zusätzliche private Altersvorsorge für notwendig. Wie passt das zusammen? Erstens: Allerorten konnten die Leute hören, dass sie bis zum Jahresende Zeit haben mit dem Riester-Vertrag; entsprechend schleppend lief der Verkauf, zieht aber seit einigen Wochen deutlich an. Zweitens: Riester setzt einen Mentalitätswandel voraus, nämlich weg von der umfassenden Vater-Staat-Fürsorge, hin zur individuellen Mitverantwortung; das braucht Zeit. Drittens: Riester ist kompliziert und wohl auch zu bürokratisch geraten; doch wer nicht durchblickt, der wird sich auch nicht darauf einlassen. An diesem Punkt wäre also Handlungsbedarf. Ansonsten gilt: Abwarten und mit der Vernunft der Leute rechnen. Zu wenig geriestert? Kommt die Zwangsrente, wird zu viel geregelt. alf

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