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Meinung: Weltwirtschaftsforum: Abgeriegelt. Salzburg befindet sich im Belagerungszustand

Vor dem offiziellen Auftakt zum Weltwirtschaftsforum in Salzburg hat sich Österreich für den größten Polizeieinsatz seit 1945 gerüstet. Nach offiziellen Angaben sollen 4000 Polizisten die Teilnehmer und möglicherweise gewaltbereite Globalisierungsgegner auseinanderhalten.

Vor dem offiziellen Auftakt zum Weltwirtschaftsforum in Salzburg hat sich Österreich für den größten Polizeieinsatz seit 1945 gerüstet. Nach offiziellen Angaben sollen 4000 Polizisten die Teilnehmer und möglicherweise gewaltbereite Globalisierungsgegner auseinanderhalten. Schon in den beiden Tagen zuvor wurde Salzburg in eine Art Belagerungszustand versetzt. Touristen wurde geraten, die Stadt in den drei Tagen bis zum Dienstag zu meiden. Das gesamte Stadtviertel um das soeben fertig gestellte Salzburger Kongresszentrum ist gesperrt worden. Drei Schulen wurden geschlossen, Gottesdienste in den Kirchen dort fallen aus. Anwohner, die zu ihren Häusern wollen, müssen nach Polizeiangaben ihr "Interesse nachweisen". An der deutsch-österreichischen Grenze wurden nach bayerischen Polizeiangaben bereits sieben Personen, angeblich amtsbekannte Randalierer, zurückgewiesen. Seit den Ausschreitungen beim EU-Gipfel in Göteborg ist die Nervosität in Österreich gestiegen. In den "friedlichen" Jahren zuvor hatte die Öffentlichkeit von den regelmäßigen Konferenzen in Salzburg so gut wie keine Notiz genommen. Das Forum in Salzburg ist ein kleiner Ableger des berühmteren Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos. Dieses Jahr ist erstmals der Zusatz "Südosteuropa" im Namen der Salzburger Veranstaltung gestrichen worden, ohne dass es deshalb zu dem erhofften Andrang von Politik- und Wirtschaftsprominenz aus Westeuropa gekommen wäre. Minister und Regierungschefs aus den EU-Beitrittsländern sowie aus Russland bestimmen weiterhin die Szene.

pak

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