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Meinung: Weniger Regeln, mehr Rabatte

DAS ENDE DER SCHLUSSVERKÄUFE?

Diese vertrauten Bilder werden bald der Vergangenheit angehören: Zweimal im Jahr stürmen Kunden die Geschäfte, um sich auf die Wühltische zu stürzen. Jeder wusste, der Winter oder Sommerschlussverkauf hat begonnen. Geht es nach dem Willen der Bundesregierung, ist es mit dem kollektiven Einkaufserlebnis zu Saisonende bald vorbei. Das ist schade, aber die Abschaffung der Schlussverkaufsregeln war überfällig: Niemand hat mehr verstanden, warum beispielsweise Rabattaktionen erlaubt, Sonderverkäufe anlässlich der Euro-Einführung oder der Fußball-WM aber verboten waren. Das alte Recht erlaubte Preissenkungen auf das gesamte Sortiment nur zwei mal im Jahr, nur für den Zeitraum von zwölf Tagen – und nur dann, wenn die Händler Saisonwaren wie Kleidung im Sortiment hatten. Nach der geplanten Reform des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb kann jeder Händler selbst entscheiden, wann und wie er die Preise seiner Waren herabsetzt. Das Ende der Saisonverkäufe bedeutet das nicht: Die Händler werden auch in Zukunft nicht auf die bei den Kunden beliebten Schlussverkäufe verzichten wollen. Sie werden vielleicht nur anders heißen. msh

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