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Weniger Schulgewalt: Der Aufwand lohnt

In Berlin geht die Gewalt an den Schulen zurück: Das zeigt, dass man kriminelle Karrieren durchaus stoppen kann.

Nein, 1632 Gewaltvorfälle an Berliner Schulen, das ist wahrlich keine gute Nachricht. Und dennoch deutet sich eine Trendwende an. Auf den Schulhöfen und in den Klassenzimmern wird weiterhin geschlagen, gedroht und gemobbt – doch nach Jahren mit erschreckendem Anstieg gehen die Zahlen erstmals zurück. Die früher oft zögerlichen Rektoren haben begriffen, dass nicht schamhaftes Verschweigen, sondern der offensive Umgang mit solchen Taten der einzig erfolgversprechende Weg ist. Weil genauer hingesehen wird, sind auch mehr Fälle bekannt geworden. Das ist die Grundlage jeder Besserung. Berlin hat bereits mit den Konzepten gegen Jugendgewalt gezeigt, dass es möglich ist, mit Konsequenz und Härte kriminelle Karrieren zu bremsen und Mehrfachtätern die rote Karte zu zeigen. Seit über Gewalt an Schulen gesprochen wird, ist ein dichtes Netz der Gewaltprävention entstanden, werden Eltern von Schlägern einbezogen, Lehrer fortgebildet, gibt es Psychologen und Sozialarbeiter. Die Zahl der Gewalttaten zu senken, dazu haben auch die einst umstrittenen Wachleute an Neuköllner Schulen beigetragen. Viel Aufwand – der aber nötig ist. Und sich lohnt. gn

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