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Meinung: Wenn Eltern versagen

Kaum war der Tod von Kevin aus Bremen bekannt geworden, präsentierte Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) Pläne für ein Frühwarnsystem, das Kinder schützen soll. Ihr Ministerium hatte vorgearbeitet.

Kaum war der Tod von Kevin aus Bremen bekannt geworden, präsentierte Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) Pläne für ein Frühwarnsystem, das Kinder schützen soll. Ihr Ministerium hatte vorgearbeitet. Nun wollen sich auch Landesminister mit der Kollegin aus Berlin zu einer Dringlichkeitssitzung treffen. Die SPD staunt darüber, dass in der Debatte über die Lehren aus Kevins Fall und über das Schicksal der Kinder der neuen Armut auch Unionspolitiker staatlicher Intervention das Wort reden, obwohl viele von ihnen früher die Familie als gleichsam staatsfreie Zone stilisiert hatten. Das war immer ein Missverständnis. Das Grundgesetz garantiert nicht nur das Elternrecht auf Erziehung. Es verpflichtet die Politik auch zu jener Aufmerksamkeit, die sie nun endlich leisten will. Denn über das, was Eltern tun und unterlassen, „wacht die staatliche Gemeinschaft“. Wenn Eltern versagen, muss der Staat helfen. Das gilt auch dort, wo Eltern ihrer sozialen Lage wegen nicht mehr fähig sind, den eigenen Kindern Chancen zu öffnen. hmt

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