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Meinung: Wer sich verspricht

NOCH 39 TAGE

Alles schaut auf die Sozialdemokraten und darauf, welchen Fehler sie – genauer: ihre Wahlkampfplaner – jetzt wohl wieder machen. Da kommt dann ja immer eins zum anderen, vervielfältigt sich, verselbstständigt sich. Es soll aber niemand glauben, bei den Unionsparteien sei das besser. Die lohnen auch jeden Blick. Erstaunlich ist doch, nur als ein Beispiel, wie sich Kompetenzkandidat Horst Seehofer und Kanzlerkandidat Edmund Stoiber ständig aufs Neue widersprechen; und das auch noch im Kernbereich der Kampagne, bei den Themen für Millionen, Arbeit, Soziales und Gesundheit. Ein ums andere Mal wird Seehofer hier von Stoiber korrigiert. Jetzt aber wird der, ausgerechnet, von Angela Merkel korrigiert. Wie Seehofer sagt die CDU-Chefin, die Beiträge zu Kranken- und Rentenversicherungen würden im kommenden Jahr steigen. Das hätte mal den Sozialdemokraten passieren sollen: dass die Vagheit aus Kalkül aus den eigenen Reihen offen gelegt wird. Ganz allmählich aber merkt das (Wahl-)Volk auf. 800 von 1000 Befragten glauben nicht, dass die Union ihre Wahlversprechen finanzieren kann. Das ist eine Zahl, die gegen allzu große Siegesgewissheit spricht. Denn so provisorisch wie manches Gesagte ist auch das Urteil der Wähler. Je näher der Wahltag rückt, desto gefährlicher wird jeder Fehler. 15 Prozent entschieden sich 1998 im Wahllokal. Noch 39 Tage. cas

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