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Meinung: „Wir sind überall …

… wir waren sogar die Ersten in Afghanistan nach dem Krieg und in Bagdad nach Aufhebung der Sanktionen.“ Als Prahlhans ist der Vorstandschef der Deutschen Post, Klaus Zumwinkel, nicht bekannt, eher als besonnener Mensch.

… wir waren sogar die Ersten in Afghanistan nach dem Krieg und in Bagdad nach Aufhebung der Sanktionen.“

Als Prahlhans ist der Vorstandschef der Deutschen Post, Klaus Zumwinkel, nicht bekannt, eher als besonnener Mensch. Probleme scheint es für den deutschen Vorzeigemanager nicht zu geben. Verlängerung des deutschen Briefmonopols bis 2006 – er drückt sie durch. Probleme beim Börsengang der Postbank – Zumwinkel räumt auch die aus dem Weg. Und ganz nebenbei baut er die Bundespost zu einem der größten Logistikkonzerne der Welt um. Den Aufsichtsrat der Post scheint das zu überzeugen. Zumwinkels Vertrag wurde am Wochenende bis 2008 verlängert.

Gefeuert wurde dagegen der Amerika-Chef der Post, Uwe Dörken. Und dessen Probleme könnten bald auch die Probleme Zumwinkels sein. Zumwinkel, der die Liberalisierung des deutschen Briefgeschäftes mit seiner weltweiten Expansionsstrategie ausgleichen will, muss bisher vor allem in den USA Lehrgeld bezahlen. Seine Logistik-Tochter DHL in den USA frisst die Gewinne des gesamten Post-Konzerns auf.

130 Millionen Euro steckt die Post allein in Zeitungs- und Fernsehwerbung in den Staaten. Doch die Amerikaner vertrauen ihre Pakete lieber den Konkurrenten UPS und Fedex an, die teilen 80 Prozent des Marktes unter sich auf. Die Folge: DHL wird allein in diesem Jahr 500 Millionen Euro Verlust machen und die Post-Bilanz entsprechend belasten. Der erfolgsverwöhnte Postchef kann nur hoffen, dass die USA das einzige Problem in seinem Weltkonzern bleiben.

Tobias Symanski

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