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Wirtschaftswachstum: Gewittergefahr

Fette Jahre stehen uns bevor. Nach einer Wachstumsdelle im Winter sind die Aussichten für die deutsche Wirtschaft bis ins Wahljahr 2013 so wolkenlos, wie der Himmel über Berlin es war, als die Wirtschaftsinstitute am Donnerstag ihr Frühjahrsgutachten präsentierten.

Fette Jahre stehen uns bevor. Nach einer Wachstumsdelle im Winter sind die Aussichten für die deutsche Wirtschaft bis ins Wahljahr 2013 so wolkenlos, wie der Himmel über Berlin es war, als die Wirtschaftsinstitute am Donnerstag ihr Frühjahrsgutachten präsentierten. Das Wachstum ist robuster als gedacht, die Zahl der Arbeitslosen bewegt sich auf die 2,5-Millionen-Marke zu, die Löhne steigen stärker als die Inflation. Deutschland ist der Krisengewinner. Die Unternehmen sind wettbewerbsfähig wie selten und fahren Rekordgewinne ein. Und die aufgrund der Krise niedrigen Zinsen im übrigen Euro-Raum helfen enorm bei der Finanzierung neuer Investitionen. Der Export brummt – trotz der schwächelnden Euro-Staaten, die als Abnehmer ausfallen. Aber das gleichen die Schwellenländer in Asien und Südamerika aus. Schließlich kann Finanzminister Schäuble fast zum Nulltarif neue Schulden aufnehmen, weil der Kreis vertrauenswürdiger Länder an den Kapitalmärkten immer kleiner wird, aber Deutschland dabei ist. Und doch: Niedrige Zinsen, neue Schulden und hohe Löhne bergen Inflationsrisiken. Deutschland bürgt mit hunderten Milliarden Euro für Währungsnachbarn. Not-Instrumente fehlen, ein neues Griechenland ist deshalb jederzeit möglich. Die Krise ist nicht vorbei. sf

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