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Meinung: Wölfe im Ruhrgebiet

CASTROP-RAUXEL STIRBT

Vielleicht wird man schon in 20 Jahren an Wanderwegen im Ruhrgebiet Warnschilder lesen: Bitte tragen Sie keine Nahrung mit sich herum und provozieren die Wölfe und Bären nicht. Was klingt wie eine Szene aus einem schlechten Zukunftsthriller, könnte schon bald Wirklichkeit werden. Etliche Regionen werden dann so weit entvölkert sein, dass sogar große Wildtiere dorthin zurückkehren, sagen nun Forscher vom BerlinInstitut für Weltbevölkerung voraus. Und die Wildparks werden nicht nur in den neuen Ländern liegen. Wer meinte, er habe allein schon deshalb eine bessere Zukunft, weil er im Westen wohnt, muss von dieser Illusion Abschied nehmen. Leere Schulen, verwaiste Häuser und eine Wirtschaftsstruktur, in der allein noch der Schnapsabsatz boomt, wird es nach dem Szenario künftig auch im Saarland oder in Oberfranken geben. Wenig spricht dafür, dass die Politik die Dramatik dieser Entwicklung begriffen hat. Das sollte sie tun. Denn nur Zyniker werden auf die Idee kommen, dass die Rückkehr der Natur in frühere industrielle Zentren doch eine prima Sache sei.hmt

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