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Wohnungsbau in Berlin: Krisengewinn

Um den Berliner, der ja immer was zu meckern hat, müssen wir uns allmählich sorgen. Vergangene Woche wurde wieder ein neuer Rekord bei den Besucherzahlen gemeldet.

Um den Berliner, der ja immer was zu meckern hat, müssen wir uns allmählich sorgen. Vergangene Woche wurde wieder ein neuer Rekord bei den Besucherzahlen gemeldet. Jetzt verdoppeln sich mal eben die Investitionen im Wohnungsbau. Wenn das so weitergeht, dann wird sich das Wahlversprechen des Senats von selbst erfüllen: 6000 neue Wohnungen jährlich. Dafür musste Rot-Schwarz nicht einmal den kleinen Finger krümmen. Im Gegenteil, die oft angekündigte und ebenso oft verschobene Paraphierung des „Mietenbündnisses“ erfolgte bis heute nicht. Auch die Entwicklung der neuen Liegenschaftspolitik zur Bekämpfung der Wohnungsnot steckt fest im Kompetenzenstreit zwischen Senat und Bezirken und unter einzelnen Senatsressorts. Nicht dieser kleinen Senatskrise ist es zu danken, dass so viel gebaut wird: Die Finanzkrise lässt die Europäer um ihr Erspartes bangen – und da investieren sie in Steine. Und weil alle Berlin so lieben, Touristen und Lobbyisten, Stars und Sternchen, ist es derzeit Trend, hier ein Häuschen oder eine Wohnung zu halten. Die Wohnungsnot der Bedürftigen lindert das nicht – und darüber darf gemeckert werden.

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