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Wohnungssuche: Besichtigung im Mondenschein

Wohnungen in Berlin werden teuer, im Lieblingskiez gibt's nicht mehr oder nur Zimmer mit Ofenheizung. Alles kompliziert genug findet Johannes Schneider, er hat keine Lust auf Wohnungssuche zu später Stunde.

Es gibt viele Fragen, die sich Wohnungssuchende in Berlin derzeit stellen: Wieso sind hier so viele Leute? Gibt es nur Ofenheizung? Ist der schmierige Typ mit der Türsteherfigur der Makler? Oder einfach: Waaas? So viel Geld für dieses Drecksloch?

Eine Frage hat aber wohl bisher nur die wenigsten beschäftigt: Warum machen wir das mit den Besichtigungen nicht auch nachts? Im Gegenteil: Man ist froh über die allabendlich wiederkehrende Zeit der Einkehr. Die Rechnung ist einfach: Wo die Anbieter nicht anbieten, können die Nachfrager ruhig schlafen.

Dieser Nichtangriffspakt wird nun einseitig aufgekündigt. Ein bekanntes Online-Immobilienportal ruft am Donnerstag, 20. Oktober, zur „Langen Nacht der Wohnungsbesichtigungen“ auf. Was wie nette PR klingt, ist in Wirklichkeit nackter Terror. Man sieht die bleichen Menschen vor sich, die sich zu später Stunde die Treppen hochwälzen. Am Ende werden sie müde nach Hause gehen. Mit der Erkenntnis, dass auch die Nacht nicht mehr Wohnungen macht.

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