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Meinung: Wozu Scharon fähig ist

America is back. Die US-Regierung greift wieder im Nahen Osten ein, zumindest mit Worten.

America is back. Die US-Regierung greift wieder im Nahen Osten ein, zumindest mit Worten. Sie mahnt Israel deutlich zur Zurückhaltung. Das zeigt, dass George Bush und seine Mannschaft die Weltkoalition gegen den Terror unbedingt zusammenhalten wollen, zur Not mit hartem Druck auf Israel. Nun ist das Argument ja auch nicht von der Hand zu weisen, dass die Mörder von Tourismusminister Seewi nur jeden Fortschritt in der israelisch-palästinensischen Annäherung verhindern wollen. So viel perfider Sinn ist möglich. Womit daran erinnert wird, dass alle Handlungen in Nahost auf ihre zweite Bedeutung hin untersucht werden sollten. Deshalb: Ariel Scharon hat sich bei dem Befehl, Panzer zu schicken und Bethlehem zu besetzen, doch schon mehr gedacht. Mit dem Militär, seinem Machtmittel, will Scharon einerseits abschrecken, drohen und zeigen, wozu Israel jederzeit fähig wäre. Andererseits rückt die Armee nicht weiter vor, und für die Ergreifung der palästinensischen Attentäter setzt er eine Frist von einer Woche. Immerhin. Hier kommt der General im Premier zum Vorschein. Mit dieser Strategie: Verunsichere den Gegner, tue das Unvermutete - bei Scharon bedeutet das, dass er nicht jedes Maß verliert. Und zur Not greift die US-Regierung ein. Mit Nachdruck.

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