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Meinung: Zeichen des Zerfalls

Jörg Schönbohm kann einem leidtun. Seine Partei, die am Brandenburger Regierungstisch sitzt, gleicht einem Tollhaus: Spitzelvorwürfe gegen den Generalsekretär – von ei nem seiner Mitarbeiter; die Homepage des Landesverbandes abgeschaltet; die Kassen der Partei leer.

Jörg Schönbohm kann einem leidtun. Seine Partei, die am Brandenburger Regierungstisch sitzt, gleicht einem Tollhaus: Spitzelvorwürfe gegen den Generalsekretär – von ei nem seiner Mitarbeiter; die Homepage des Landesverbandes abgeschaltet; die Kassen der Partei leer. Es herrscht ein Klima der Denunziation und des Misstrauens wie in jenen Zeiten, bevor Schönbohm 1999 begann, die CDU in der märkischen Diaspora hoffähig zu machen. Und zu allem Überfluss verweigert ein ganzer Kreisverband Schönbohm geschlossen die Gefolgschaft – und koaliert mit der PDS. Jetzt, wo der von dem 69-jährigen Parteichef selbst verkündete Abtritt näher rückt, wird deutlich, welche Integrationsleistung Schönbohm – oft nur als wertkonservativer Polarisierer wahrgenommen – seit seinem Wechsel nach Brandenburg vollbracht hat. Man kann dem Noch-Vorsitzenden vorhalten, dass ihm die Partei am Ende seiner Ära entgleitet. In erster Linie spricht es aber gegen die, die ihn beerben wollen und wie in alten Zeiten Richtungs- und Machtkämpfe führen. Brandenburgs Union ist drauf und dran zu verlieren, was sie allein Schönbohm zu verdanken hat: die Regierungsfähigkeit. ma

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