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Meinung: Zeit für Berlin

Klaus Wowereit muss sich nicht grämen. Stellvertretender SPD-Vorsitzender zu sein, ist kein Traumjob – nicht in diesen Zeiten, nicht unter Kurt Beck.

Klaus Wowereit muss sich nicht grämen. Stellvertretender SPD-Vorsitzender zu sein, ist kein Traumjob – nicht in diesen Zeiten, nicht unter Kurt Beck. Ob die SPD nicht etwas verpasst, wenn sie auf einen Typ wie Wowereit an ihrer Spitze verzichtet, muss sie selbst wissen. Für Berlin aber ist es kein Verlust, wenn sich der Regierende Bürgermeister vorerst von dem Gedanken löst, einen Teil seiner Energie ins Gremiengeäst der Sozialdemokraten fließen zu lassen. Zum einen würde er, der anders als Beck die Zukunft der SPD in den Städten sieht, als politisch etwas verblasster Außenseiter zwischen den Kanzlerkandidatenanwärtern aufgerieben. Zum anderen hat Wowereit sich getäuscht, als er behauptete, die Stadt sei so weit aufgeräumt, dass er jetzt Zeit habe fürs ganze Land. Es schadet Berlin, dass der rot-rote Senat derzeit abhängt wie am ausgeleierten Gummiband. Wenn Niederlagen in der Städtekonkurrenz zu Hamburg jetzt schon mit der Selbstvernichtungsfloskel verteidigt werden, man habe sich doch bemüht, liegen offenbar noch – oder wieder – Trümmer am Roten Rathaus herum. Wowereit kann die Wartezeit auf eine neue Chance zum Auftritt auf der Bundesbühne gut überbrücken.lom

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