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Meinung: Ziemlich mickrig

SCHÖNHEITSFEHLER BEI DEN MINIJOBS

Sie sind als voller Erfolg gefeiert worden: die neuen 400Euro-Minijobs. Seit April 2003 ist es möglich, bis zu dieser monatlichen Einkommensgrenze einen Job aufzunehmen, ohne dafür Steuern oder Sozialabgaben zu bezahlen. Mehr als fünf Millionen Menschen in Deutschland nutzen diese Möglichkeit – als einzigen oder Zuverdienst. Das sieht nach einer prima Bilanz aus, nach einer Belebung des Arbeitsmarktes. Leider gibt es einen Schönheitsfehler: Viele Arbeitgeber nutzen es aus, dass auch für sie die Minijobs günstig sind, weil sie deutlich weniger an Steuern und Sozialabgaben zahlen müssen. Wo sie bisher Vollzeitkräfte beschäftigt haben, stellen sie nun stattdessen mehrere Minijobber ein. Vor allem im Hotel- und Gaststättengewerbe ist dieser Trend zu beobachten. Durch diesen Missbrauch entsteht leider kein einziger neuer Arbeitsplatz. Den Sozialkassen aber wird Geld entzogen. Diese Löcher müssen wieder gestopft werden: etwa durch höhere Beiträge zur Kranken- oder Rentenversicherung. Höhere Lohnnebenkosten wiederum tun dem Arbeitsmarkt nicht gut. Wenn es dazu kommt, wird das Gejammer der Unternehmen groß sein. ce

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